Trauerbegleitung
Trauerbegleitung - Lebensbegleitung
Einen nahestehenden Menschen zu verlieren, ist immer eine traurige Erfahrung. Die Trauer über den Verlust sitzt oft tiefer, als man es sich jemals vorstellen konnte, und es braucht meist viele Monate und Jahre, sie zu durchleben. Rituale, wie Verabschiedung eines Verstorbenen, eine Grabstätte oder Kondolenzbekundungen von Freunden und Verwandten oder auch von einer Selbsthilfegruppe können in dieser Zeit oft wichtige Stützen sein.
Trauer - eine schöpferische Kraft
Damit Trauer nicht krank macht, ist es wichtig, ihr Raum und Ausdruck zu geben. Sie will regelrecht durchlebt und durchschmerzt werden. In der Trauer unterscheidet man mehrere Phasen, die oft auch ineinander übergehen, sich mehrmals wiederholen und bei jedem Menschen verschieden sein können. Intensität und Dauer der Trauer hängen nicht unwesentlich auch von der Bindung ab, die der Trauernde zu dem Verstorbenen hatte.
Die 1. Phase ist die Phase des Schocks, des Unglauben und Leugnen des Todes.
In der 2. Phase folgen häufig die aufbrechenden Gefühle. Weinkrämpfe, Verzweiflung, Schmerzen, Aggressivität, Depressionen oder Schuldgefühle treten auf.
Die 3. Phase des Suchens und Sich-Trennens führt bei Trauernden oft zu dem Gefühl, den Verstand zu verlieren, denn der Verstorbene wird an vielen Orten oder in bestimmten Situationen gesucht.
In der 4. Phase der Neuorientierung fängt er an den Verlust zu akzeptieren, kann sich vom Verstorbenen langsam lösen und sein Leben neu ordnen.
Vereinfacht gesagt, Trauer besteht aus Schock, Schmerz und Heilung.
Es kann vorkommen, dass ein Trauernder in einer Trauerphase steckenbleibt. Dann braucht er professionelle Hilfe durch Trauerseminare oder erfahrene Psychologen.
Hospiz-Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen sowie deren Angehörigen.
Vielen Menschen fällt der Abschied leichter, wenn sie dabei durch ein Hospiz betreut werden.
Die inzwischen weltweit erfolgreiche Hospiz-Bewegung entstand Ende der sechziger Jahre durch das Engagement zweier Ärztinnen - Dr. Cicely Saunders und Dr. Elisabeth Kübler-Ross in England und Amerika. Ihr Anliegen ist es, Menschen in vertrauter Umgebung mit ihren vertrauten Menschen bis zuletzt leben zu lassen. Auch in Deutschland geben inzwischen viele hunderte Hospizintitiativen Sterbenskranken und ihren Angehörigen Lebensbeistand durch eine wirklich wirksame Schmerztherapie und liebevolle menschliche Begleitung.
Kontakt zu Hospizen können Sie unter nachstehenden Adressen herstellen:
Caritas in Wuppertal
Hospizdienste
Kolpingstraße 13
42103 Wuppertal
Tel.: 0202 - 38 90 369
Hospiz Wuppertal
Lebenszeiten e.V.
Schusterstraße 1
42105 Wuppertal
Hospizdienst "Die Pusteblume"
Diakonie Wuppertal
Kinder im Umgang mit dem Tod
Sterben, Tod und Trauer sind natürliche Abschnitte des Lebens und wenn man Kindern es erklärt und einfühlsam vermittelt, haben sie es später leichter, damit umzugehen. Immer wieder wird die Frage gestellt, ob Kinder an einer Trauerfeier teilnehmen sollen und da das Ritual der Beerdigung sehr hilfreich bei der Verarbeitung des Todes ist, sollte ein Kind ermuntert - aber niemals überredet oder gar gezwungen werden, daran teilzunehmen. Eine Vertrauensperson sollte vor und während der Beerdigung die Begräbnisfeierlichkeiten erklären und ständig bei ihm sein, um mögliche Reaktionen aufzufangen. Oft denken Erwachsene, dass es für ein Kind besser ist, nicht mit dem Tod konfrontiert zu werden. Doch das Gefühl, ausgeschlossen zu werden, kann mehr schaden, als auf die Situation sensibel einzugehen. Fragen von Kindern jeden Alters sollten dabei offen, ehrlich und kindgerecht beantwortet werden, denn das macht es ihnen leichter, den Tod als einen natürlichen Teil unseres Lebens zu begreifen. Zudem sollte es sorgfältig darauf vorbereitet werden, was es erwartet, und ihm die Freiheit gelassen werden, doch nicht mitgehen zu wollen oder sofort wieder zu gehen, wenn es das möchte.
Der Abschied am Sarg sollte so arrangiert werden, dass das Kind dabei mit einer Bezugsperson alleine sein kann, denn es hat Anspruch auf einen privaten Abschied, bei dem es vielleicht noch einen kleinen Brief oder Geschenk mit in den Sarg legen will.
Kinder brauchen in dieser Zeit außerdem besonders viel Sicherheit, Liebe und Zuwendung und sie sollten auch weinen dürfen, denn sie brauchen ihre Tränen zum Loslassen noch mehr als Erwachsene.
Werden die Trauerreaktionen wie Panik, Aggressivität, Schuldgefühle und Hilflosigkeit nicht erkannt oder unterdrückt, so kann das zu großen seelischen Wunden führen, die sich bis ins hohe Alter schädigend auswirken können. Auch größere Veränderungen wie Umzug oder Umräumen des ganzen Hauses sollten innerhalb des ersten Jahres vermieden werden. Denn Kinder haben ein besonderes Bedürfnis danach, alles so vorzufinden, wie es immer war, wenn schon ihr ganzes sonstiges Leben aus den Fugen geraten ist.