Bestattungsarten – Eine Übersicht mit wichtigen Details
Die Wahl der Bestattungsart ist eine tief persönliche Entscheidung. Falls der Verstorbene zu Lebzeiten keine entsprechende
Verfügung hinterlassen hat, liegt es an den nächsten Angehörigen, diese Entscheidung zu treffen. Ihnen stehen verschiedene Möglichkeiten offen:
Erdbestattung
Die Erdbestattung ist die traditionelle und häufigste Form der Beisetzung. Nach einer Trauerfeier wird der Verstorbene von der
Trauergemeinde zum Grab begleitet, wo die Beisetzung erfolgt.
Die Erdbestattung vermittelt den Hinterbliebenen oft ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit, da das Grab jederzeit besucht werden kann.
Die Ruhezeiten betragen in der Regel 20 bis 30 Jahre, abhängig von den örtlichen Friedhofsbestimmungen.
Feuerbestattung
Bei einer Feuerbestattung wird der Verstorbene im Sarg ins Krematorium überführt und eingeäschert.
Es gibt zwei Varianten der Trauerfeier: vor der Einäscherung mit dem Sarg oder nach der Einäscherung mit der Urne.
Die Urnenbeisetzung findet in der Regel 2–4 Wochen nach der Einäscherung statt, entweder im Beisein der Angehörigen oder anonym.
Wichtig: Eine Feuerbestattung muss schriftlich vom Verstorbenen gewünscht sein. Liegt keine Verfügung vor, dürfen nur
Angehörige 1. Grades (z. B. Ehepartner oder Kinder) diese Bestattungsart bestimmen.
Baumbestattung
Die Baumbestattung erfreut sich wachsender Beliebtheit, insbesondere bei naturverbundenen Menschen.
Die Asche des Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.
Viele Friedwälder oder Ruheforste bieten diese Möglichkeit an.
Eine Gedenktafel oder Namensplakette kann optional angebracht werden.
Seeurnenbestattung
Die Seeurnenbestattung ist für Verstorbene geeignet, die eine besondere Verbundenheit mit dem Meer hatten.
Voraussetzung ist die Einäscherung. Die Urne wird in einem speziellen Material gefertigt, das sich innerhalb weniger Stunden im Meer auflöst.
Beisetzungen erfolgen in der Nordsee, Ostsee oder anderen Meeren, je nach Wunsch.
Angehörige können an der Zeremonie auf dem Schiff teilnehmen, oft verbunden mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken an Bord.
Alternativ kann die Beisetzung auch anonym erfolgen. Nach der Beisetzung erhalten die Hinterbliebenen eine Karte mit
den Koordinaten des Beisetzungsortes sowie eine Einladung zu einem jährlichen Gedenkgottesdienst mit anschließender Gedenkfahrt.
Flussbestattung
Die Flussbestattung ist eine seltenere Variante, die in einigen Regionen möglich ist.
Wie bei der Seeurnenbestattung wird eine auflösbare Urne verwendet.
Häufig wird diese Art der Beisetzung mit einem stillen Abschied kombiniert.
Grabstättenarten – Vielfalt für individuelle Wünsche
Die Art der Grabstätte hängt von der gewählten Bestattungsart und den persönlichen Wünschen ab.
Falls der Verstorbene keine Entscheidung getroffen hat,
können die Hinterbliebenen diese auswählen.
Grabstätten bei Erdbestattungen
1. Wahlgräber
Grabstätten mit Platz für eine oder mehrere Beisetzungen.
Nutzungsrecht kann nach Ablauf der Ruhezeit verlängert werden.
Gestaltungsfreiheit hinsichtlich Grabstein und Pflege.
2. Reihengräber
Einzelgräber, die der Reihe nach vergeben werden.
Keine Verlängerung des Nutzungsrechts möglich.
Meist einfacher gehalten als Wahlgräber.
Grabstätten bei Feuerbestattungen
1. Urnenwahlgräber
Freie Wahl des Grabplatzes durch die Hinterbliebenen.
Platz für mehrere Urnen, mit Zustimmung der Friedhofsverwaltung.
2. Urnenreihengräber
Einzelgräber in einem festgelegten Urnenfeld.
Häufig mit schlichter Namensplatte versehen.
Reihenfolge wird von der Friedhofsverwaltung bestimmt.
3. Urnenbeisetzungen in Wahlgräbern
Wahlgräber für Erdbestattungen können auch für Urnen genutzt werden.
Beispiel: Ein Grab für eine Erdbestattung kann zusätzlich Platz für zwei Urnen bieten.
4. Anonyme Grabfelder
Beisetzung erfolgt auf einem namenlosen Gemeinschaftsfeld.
Weder Grabstein noch Kennzeichnung erlaubt.
Für Angehörige, die keine Grabpflege wünschen.